Immer öfters kommen Klienten in die Praxis, die zu Erschöpfungsdepressionen neigen auf Grund ihrer Familiensituation. Die eigenen Eltern verändern sich. Sie brauchen Unterstützung und Hilfe. Entweder werden sie pflegebedürftig oder sind einsam, da der Partner bereits verstorben ist. Man fühlt sich verantwortlich und steht unter einem enormen Druck zwischen Pflichtgefühl und Gewissensbisse. Wie kann Evopäd unterstützen?
Wichtig ist herauszufinden, was die Ursache ist, dass überhaupt eine Solche Situation entstehen kann. Oft ist man zu nahe dran. Eigene Bedürfnisse werden nicht mehr wahrgenommen. Oder auch alte Geschichten, die noch nicht verarbeitet sind, kommen hoch.
Ein Beispiel. Ein Vater braucht immer mehr Hilfe. Er kann den Haushalt nicht mehr führen, Treppensteigen wird anstrengend, er ist oft alleine. So ruft er immer wieder seine Kinder an, dass sie für ihn gewissen Dinge erledigen. Ist er mit der Ausführung nicht zufrieden, werden sie beschumpfen. Die Situationen spitzen sich immer mehr zu. Bei der Beratung stellt sich heraus, dass viele Kindheitserinnerungen hochkommen. Er hat schon rumgemeckert, als ich klein war. Ich konnte es ihm nie recht machen. Er war eigentlich nie für mich da und nun muss ich ständig gleich alles liegen lassen und für ihn springen. Da die Klientin viel zu nah dran ist, sieht sie gar keine andere Möglichkeit, als immer gleich alles in Angriff zu nehmen und zu erfüllen. Dabei gäbe es andere Lösungsmöglichkeiten. Diese Sicht fehlt ihr aber, da sie selber den Abstand nicht hat. Mit einfachen Übungen, wie z.B. sich einen Rhythmus auf die Brust klopfen, damit sie sich wieder positionieren kann, helfen Evopädübungen, um wieder in die eigene innere Balance zu kommen.
Nach der Beratung fühlen sich die Klientinnen oft viel leichter. Einerseits konnten sie ihren schweren Rucksack ablegen, haben neue Handlungsmöglichkeiten und können aus Distanz wieder andere Lösungsansätze miteinbeziehen.